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Liebe Sandkörner und Unterstützer*innen klimagerechter Mobilität,
wir stehen am Anfang eines bedeutsamen und ereignisreichen Monats!
Dieser Newsletter soll euch helfen, den Überblick zu behalten und in euren Gruppen zu überlegen, wie ihr Prioritäten setzen wollt. Euch erwartet Folgendes:
  • Akute Rodungsgefahr im Dannenröder Wald (geplante A49)
  • Autogipfel 2.0 in Berlin 08.09.2020
  • Tarifverhandlungen im ÖPNV: #TVN2020
  • Aktionswoche Verkehrswende 18. – 25.09.2020
  • Übersicht Termine
Akute Rodungsgefahr im Dannenröder Wald (geplante A49)
Der Dannenröder Wald wird im Herbst 2020 zum Kristallisationspunkt für die Auseinandersetzung um klimagerechte Mobilität. Denn der wertvolle Mischwald nahe Marburg (Nordhessen) soll für den geplanten Weiterbau der Autobahn A49 zerstört werden. Damit würde unser ungerechtes und klimaschädliches Verkehrssystem weiter zementiert.
Seit Jahrzehnten gibt es dagegen lokalen Widerstand. und seit letztem Jahr eine dauerhafte Besetzung. Jetzt spitzt sich die Lage vor Ort zu: Die drohende Räumung der Besetzung wird immer realer, damit pünklich zum Start der Rodungssaison am 1. Oktober die ersten Bäume fallen können. Dies zeigt sich in der erhöhten Polizeipräsenz, dem Auftreten des Industrie- und Werkschutzes in und um den Wald sowie an versuchten Barrikadenräumungen in den letzten Tagen.
Es ist mehr denn je an der Zeit, aktiv zu werden! Kommt jetzt schon in den Wald, oder bereitet euch in euren Bezugsgruppen auf den Tag der Räumung vor. Am Wald entsteht mindestens ein Protestcamp, das als Anlaufpunkt für interessierte Menschen dient. Das bundesweite Bündnis ‘Wald statt Asphalt’ ruft zu einer Aktionswoche für den Dannenröder Wald ab dem 7. September auf. Was der Hambacher Forst für die Anti-Kohle-Proteste ist, kann der Dannenröder Wald für die Verkehrswende-Bewegung werden. Wir rufen dazu auf, den Widerstand gegen die A49 auf vielfältige Weise zu unterstützen!
Webseite von ‚Wald statt Asphalt‘: https://waldstattasphalt.blackblogs.org
Pressespiegel (Auswahl): https://sand-im-getriebe.mobi/pressespiegel

Nichts gelernt? Autogipfel 2.0 in Berlin, 08.09.2020
Im Frühjahr diesen Jahres haben wir gemeinsam die #Abfckprämie verhindert. Erstmalig konnten die Autokonzerne ihre Wünsche nicht vollständig durchsetzen. Doch die Industrie setzt weiter auf Lobbyarbeit, und die Bundesregierung scheint nichts aus den gesellschaftlich breit getragenen Protesten gelernt zu haben. Statt zu einem ‘Mobilitätsgipfel’ lädt sie am 8. September erneut zum ‘Autogipfel’ nach Berlin. Neben Vertreter*innen der Bundesregierung werden die Konzernchefs von VW, Daimler und BMW sowie die Vorsitzenden des Branchenverbands VDA und der IG Metall anwesend sein.
Diese Klüngelei werden wir nicht unkommentiert lassen! Die Autoindustrie missachtet bewusst die Klimaziele, verweigert einen Umbau der Produktion hin zu Verkehrswendemitteln und setzt stattdessen weiterhin auf Umsatz- und Gewinnwachstum mit der Massenproduktion von privaten PKW.
Wer sich so an der Vergangenheit festklammert, statt die Mobilität der Zukunft mitzugestalten, darf nicht mit Milliarden an staatlichen Hilfsgeldern belohnt (und am Leben erhalten) werden!

Tarifverhandlungen im ÖPNV: #TVN2020
Für eine echte Verkehrswende benötigt es einen gut ausgebauten, eng getakteten öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) mit ausreichend Beschäftigten zu guten Arbeitsbedingungen. Doch davon kann aktuell nicht die Rede sein: Jahrelanger Personalabbau, hohe Arbeitsbelastung und Krankenstände und ein immer höheres Durchschnittsalter sprechen für sich und zeigen die Dringlichkeit von Verbesserungen.
Aktuell stehen bundesweit umfassende Tarifverhandlungen über die Arbeitsbedingungen an. Dass alle Manteltarifverträge zeitgleich aufgekündigt wurden, stellt ein Novum dar. Neu ist auch das Bündnis, das aus diesem Anlass ins Leben gerufen wurde: Fridays for Future kämpfen aktiv an der Seite der Beschäftigten, denn eine klimagerechte Zukunft benötigt guten Nahverkehr – und dieser gute Arbeitsbedingungen.
Als Sand im Getriebe fordern wir einen kostenlosen, massiv ausgebauten ÖPNV als Bestandteil einer radikalen Verkehrswende. Deshalb solidarisieren wir uns mit den Beschäftigten und ihren Zielen in den Tarifverhandlungen! Diesen Monat stehen die nächsten Schritte an, und Streiks werden immer wahrscheinlicher. Als Klimagerechtigkeitsbewegung können wir lokal die Kämpfe für gerechte Arbeitsbedingungen unterstützen, u.a. beim dezentralen Aktionstag #tvn2020 am 18. September. Denn gute Jobs vor Ort sind die Grundlage für zukunftsfähigen, sozial und Klima-gerechten Nahverkehr für Alle!

Aktionswoche Verkehrswende 18. – 25.09.2020
Ab dem 18. September finden bundesweit zahlreiche Aktionen für eine Verkehrswende statt. Auch wenn es sich um sehr verschiedene Initiativen handelt, haben sie eins gemeinsam: Sie wollen weg von der Dominanz des motorisierten Individualverkehrs (MIV) und hin zu mehr Fuß-, Fahrrad- und öffentlichem Bus- und Schienenverkehr.
Neben dem Aktionstag für guten ÖPNV (s.o.) findet am 18. September auch der ‘Parking Day’ statt mit Aktivitäten in zahlreichen Städten. Am 19./ 20. wird es vielerorts ‘Kidical Mass‘-Fahrten geben, und ebenfalls an diesem Wochenende finden in Berlin eine Fahrraddemo des ADFC und ‘100 Aktionen für ein autofreies Berlin’ statt. Am 22. ist dann ‘Carfree Day’, und am 25. der nächste ‘Global Strike’ von Fridays for Future. Viele Anlässe also, um gemeinsam die Forderung nach einer radikalen Verkehrswende in die Öffentlichkeit zu tragen!

Termine
07.09. – 11.09. Aktionswoche für den Dannenröder Wald
08.09. Autogipfel in Berlin
18.09 #tvn2020 dezentraler Aktionstag für guten ÖPNV
19./20.09. dezentrale Aktionen in vielen Städten
22.09. Carfree Day
23.09 – 28.09 Ende Gelände im Rheinischen Braunkohlerevier
25.9 Global Strike von Fridays for Future
ab 01.10. Rodungssaison beginnt
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