Sand im Getriebe ist ein Aktionsbündnis aus verschiedenen klima- und mobilitätspolitischen Gruppen und Einzelpersonen und wurde Anfang 2019 gegründet. Wir verstehen uns als Teil der globalen Bewegung für Klimagerechtigkeit.
Am 15. September 2019 und am 10. September 2021 haben wir erfolgreich die Internationale Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main und Müchen blockiert. Damit haben wir gegen die Zerstörung von Klima, Umwelt und Lebensqualität durch die Auto-fixierte Verkehrspolitik sowie den starken politischen Einfluss der Autolobby protestiert. Gleichzeitig hat die Aktion dazu beigetragen, das Thema ‚Mobilitäts(-swende)‘ in der Klimadebatte zu verankern.
Wir setzen uns für eine radikale Verkehrswende ein – nicht irgendwann, sondern jetzt. Unser Ziel sind autofreie Städte, viel mehr Platz für Fuß- und Radverkehr sowie ein massiv ausgebauter und kostenloser Nahverkehr. Der Bau von Autobahnen, Schnell- und Bundesstraßen muss sofort gestoppt, die freiwerdenden Mittel für den Ausbau klimafreundlicher Mobilitäts-Infrastruktur genutzt werden.
Die eskalierende Klimakrise zwingt zum Umdenken. Mit einer bloßen Antriebswende ist es nicht getan: Auch Batterie- oder Brennstoffzellen-Autos verbrauchen massenhaft Platz, Ressourcen und Energie, verursachen Umweltzerstörung, Unfälle und Feinstaub. Das Modell ‚Privatauto‘ ist global nicht verallgemeinerbar und hat keine Zukunft; an einer drastischen Reduzierung der Zahl der Autos führt kein Weg vorbei.
Die Autoindustrie befindet sich im Umbruch. Durch die Digitalisierung (‚Industrie 4.0‘) sowie den Wechsel zum Elektromotor wird ein Großteil der heutigen Arbeitsplätze wegfallen. In dieser Situation kann es nicht darum gehen, eine veraltete, überdimensionierte und ressourcenfressende Industrie noch ein paar Jahre länger am Leben zu halten. Vielmehr muss jetzt der kontrollierte Rück- und Umbau der Autoindustrie begonnen werden.
Im Rahmen einer Konversion muss die Produktion umgestellt werden auf ‚Verkehrswendemittel‘ wie Straßenbahnen, Elektro-Busse und -Lieferwagen oder Lastenräder. Dieser Prozess muss mit den Beschäftigten gemeinsam organisiert, die soziale Absicherung aller Betroffenen dabei garantiert werden. Stuttgart ist das neue Ruhrgebiet – schaffen wir den ökologischen Umbau?
Wir verweisen außerdem auf das ‚Sofortprogramm Klimagerechtigkeit‘, das Ende 2019 von Menschen aus der Klimagerechtigkeits-Bewegung erarbeitet wurde.
Und auf den Artikel ‚Von der Grube auf die Straße‘ aus der arranca53.